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30 Dezember, 2008

Freddie Hubbard ist tot

Frederick DeWayne "Freddie" Hubbard, US-amerikanischer Jazzmusiker (Trompete, Flügelhorn), ist von uns gegangen. Vor einem Monat erlitt er eine Herzattacke von der er sich nicht mehr erholte. Seinen letzten Auftritt gab er im Juli 2008 in New York.

Mit seinem Trompetenspiel war Hubbard wegweisend für unzählige Musiker nach ihm. Geboren am 7. 4. 1938 in Indianapolis, begann er seine Karriere mit Wes und Monk Montgomery bevor er 1958 - mit 20 Jahren - nach New York zog, wo er mit seinen Jazz-Improvisationen und Kompositionen schnell berühmt wurde. Beeinflusst wurde sein Stil von Dizzy Gillespie, Miles Davis und Clifford Brown, aber wie er später in einem Interview betonte, seine größte Inspiration verdankte er den Saxophonisten und insbesondere Coltranes "sheets of sound".


1960 veröffentlichte er Open Sesame als sein erstes Album. Der Durchbruch gelang ihm 1961 mit der Aufnahme Ready for Freddie mit dem Saxophonisten Wayne Shorter. Innerhalb weniger Jahre entwickelte Hubbard seinen eigenen Stil und wurde zu einem der wichtigsten Musiker im Funk, Soul und Free Jazz.


Auf seinem Schaffensweg arbeitete er mit Jazz-Kalibern wie Thelonius Monk, Miles Davis, Cannonball Adderley, Sonny Rollins, John Coltrane, Art Blakey, Ornette Coleman, Eric Dolphy und Herbie Hancock zusammen. Hubbard spielte beim Label Blue Note Records 1960 bis 1965 acht Alben als Bandleader ein, die meisten dieser Einspielungen gelten heute als Klassiker. 1972 wurde er für sein Album First Light mit dem Grammy ausgezeichnet. Weitere wichtige Platten waren in den frühen 70er Jahren Red Clay, Straight Life und Sky Dive. Später warfen ihm Kritiker gelegentlich vor, zu sehr auf Mainstream und Kommerz zu setzen.

Eins ist sicher: mit seinem energischen aber gleichzeitig melodischen Stil hat der schwarze Musiker eine ganze Generation von Jazz- und Bebop-Trompetern beeinflusst. R.I.P.


Freddie Hubbard - Discography


From the 1987 Mt. Fuji Jazz Festival - with James Spaulding, alto sax; Renee Rosnes, piano; Kenny Davis, bass; Ralph Peterson, drums.

13 Dezember, 2008

Kings Of Leon

Sex On Fire


Die eindrucksvolle Auskoppelung aus dem letzten Album Only By The Night

15 September, 2008

Pink-Floyd-Musiker Richard Wright 65-jährig gestorben

Der britische Musiker und Gründungsmitglied der Pink Floyd, Richard Wright, ist tot. Der Pianist, Keyboarder und Sänger der legendären Band erlag im Alter von 65 Jahren einem kurzen, schweren Krebsleiden.


Wright schrieb zahlreiche Hits von Pink Floyd und sang auf mehreren Alben, darunter Dark Side of the Moon von 1973. Zu den bekanntesten Kompositionen des Autodidakten zählt der Welthit "Wish You Were Here".



Gilmour, Waters, Mason & Wright


Wright wurde am 28. Juli 1943 in London geboren. Er lernte Roger Waters und Nick Manson während des Architekturstudiums kennen und gründete mit ihnen die Band Sigma 6. 1965 benannten sie die Gruppe in Pink Floyd um.


Wright brachte 1978 sein erstes Soloalbum heraus, Wet Dream. Kurz nach der Aufnahme des 1979 erschienenen Pink-Floyd-Albums The Wall verließ er die Band wegen Streitereien mit Waters - dennoch trat er 1980 und 1981 noch einige Male mit Pink Floyd auf. Für ein Live-8-Benefizkonzert begab sich Wright auch im Jahr 2005 noch einmal mit seinen ehemaligen Band-Kollegen auf die Bühne. Im vergangenen Jahr gab er mit Pink Floyd ein Konzert zu Ehren des 2006 verstorbenen Bandmitglieds Syd Barrett.


 


          Atom Heart Mother, eine Pink-Floyd-Homepage

02 September, 2008

Legendäre Stones-Zunge ist verkauft worden

Das Victoria and Albert Museum in London wird ab dem kommenden Frühjahr die legendäre rote Zunge der Rolling Stones ausstellen. Das Museum zahlte bei einer Online-Versteigerung in Chicago umgerechnet 63.400 Euro für den Originalentwurf des britischen Künstlers John Pasche. Pasche hatte die berühmte Zunge 1970 entworfen, 1971 zierte sie das Album Sticky Fingers.



Das sei das berühmteste Logo im Rockmusik-Business, sagte eine Museumssprecherin.

10 Mai, 2008

Die neun Leben des Steve Winwood

Der weiße Musiker mit der schwarzen Stimme wird 60

Schon al 14-Jähriger trat Steve Winwood der Spencer Davis Group und peitschte sie von 1963 bis 1967 mit seiner besonderen Stimme zu Hits wie "Keep On Running", "Gimme Some Loving" und "I'm A Man". Danach kamen Meilensteine der Rockgeschichte wie Traffic (gegründet zusammen mit Chris Wood, Jim Capaldi und Dave Mason) und Blind Faith (mit Eric Clapton, Ginger Baker und Ric Grech von Family). In dieser Zeit war er bereits als "der Mozart der Popmusik" bekannt, aufgrund seiner anspruchsvollen, vielschichtigen Songs. Daraufhin begann Winwood seine Solo-Karriere. Auf dem Debütalbum Steve Winwood (1977) folgten Arc Of A Diver (1980), Talking Back To The Night (1982)... bis zu seinem letzten Werk mit dem vielsagenden Titel Nine Lives (2008). Und man darf sicher sein, daß der schweigsame Engländer das letzte Kapitel seiner Laufbahn noch nicht geschrieben hat.





03 Mai, 2008

Randy Pausch: 'Last Lecture. Die Lehren meines Lebens'

Es gibt kein "Sterben". Sterben und Tod sind Illusionen. Leben hat – ebenso wie Wahrheit – kein Gegenteil.
(David R. Hawkins )


Diesmal reden wir nicht über Musik - oder vielleicht ja, wenn Sie mir den Begriff "Musik des Lebens" erlauben. Randy Pausch ist ein 47jähriger Mann, der Krebs hat und jeden Tag sterben könnte.
Letztes Jahr sorgte der todkranke US-Professor mit einer Vorlesung für Furore, die zum Symbol für einen beispiellosen Lebenswillen wurde. Es war die fröhliche Abschiedsgruß eines Todgeweihten.

"Ich wurde 1960 geboren" sagte er unter anderem. "Wenn du acht oder neun Jahre alt bist und siehst auf dem Fernseher Männer auf dem Mond landen, dann ist wirklich alles möglich. Das ist etwas, das wir nicht aus den Augenverlieren sollten: Dass die Inspiration und die Möglichkeit zu träumen gewaltig ist."

Nun hat er mit Last Lecture - Die Lehren meines Lebens ein ebenso berührendes Buch über seine Krebserkrankung und den Mut zum Träumen geschrieben. Last Lecture ist ein bewegendes Vermächtnis: Autobiografie und Liebeserklärung an seine Frau, Ratgeber für Krebskranke und ihre Angehörigen und Thesensammlung für ein gelingendes Leben. Vor allem aber ist es eine "Erziehung des Herzens" für seine Kinder, die den größten Teil ihres Lebens auf ihren Vater werden verzichten müssen und später nachlesen sollen, was er ihnen mit auf den Weg gegeben hat.
Erfolg kommt nur durch harte Arbeit - erinnert uns Pausch -, Aufgeben ist verboten, Jammern sowieso. Man probiert es halt wieder und immer wieder, bis es irgendwann klappt. Und die meisten seiner Träume hat Pausch tatsächlich verwirklicht (Schwerelosigkeit erleben, einen Artikel in der World Book Encyclopedia veröffentlichen, und einiges mehr).
Seit September 2006 weiß er definitiv, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist. Alle Therapieversuche sind seither fehlgeschlagen, ihm bleiben nur noch wenige Monate zu leben. Kurz vor seinem 47. Geburtstag hatte der Informatiker und Uni-Professor einen beeindruckenden Auftritt. Der wurde aufgezeichnet und tauchte wenig später im Internet auf. Was ursprünglich als Erinnerungsdokument für seine drei kleinen Kinder (Dylan, Logan und Chloe) geplant war, löste eine riesige Welle der Anteilnahme und Bewunderung aus.
Geschätzte sechs Millionen Menschen weltweit haben sich das Video inzwischen angesehen, weitere 25 Millionen haben Dr. Randy Pausch als Gast in der Oprah Winfrey Show und anderen US-Fernsehsendungen gesehen. Pausch lebt immer noch. Auf seiner Website http://download.srv.cs.cmu.edu/~pausch/news/ gibt er fast täglich Auskunft über sein momentanes körperliches und seelisches Befinden. Einer der jüngsten Einträge enthält ein Foto, auf dem Pausch mit einer Bestsellerliste abgebildet ist: Sein Buch Last Lecture (geschrieben zusammen mit Jeff Zaslow von The Wall Street Journal) ist in den USA auf dem ersten Platz. Es ist nun auch auf Deutsch erschienen. Der Humor, der Optimismus und die inspirierende Kraft, die Randy Pauschs Vorlesung zu einem weltweiten Phänomen werden ließen, haben hier eine dauerhafte Form gefunden.



Randy Pausch, Jeff Zaslow: Last Lecture. Die Lehren meines Lebens

26 April, 2008

"The Alan Lomax Collection: Blues in the Mississippi Night"



Oh yes! Das ist Musik! Hinaus aus der Sklaverei und hinein ins Reich der Nacht. "Falls du den Blues bereits kennst, dann bringt dich diese Sammlung wieder zurück zu ihm. Falls du noch nie den Blues gehört hast, dann verspreche ich dir, dein Leben wird sich zum Besseren wenden." (Martin Scorsese)


Alan Lomax war der Pionier, der sich zu den Wurzeln unserer Musik aufgemacht hat, das heißt zum Blues und der amerikanische Folk Music. Er hat sie aufgenommen und ihre Grundlagen und Entstehungsbedingungen archiviert, beschrieben und eingeordnet. Blues in the Mississippi Night heißt eine der wichtigsten Publikationen des 2001 verstorbenen Volksmusikforschers.


Musik des Teufels oder der Engel?
Als die Wiege des Blues gilt das Mississippi Delta, die fruchtbare Gegend zwischen Vicksburg an der Grenze vom Staat Mississippi zu Louisiana und Memphis, Tennessee. Lomax besuchte Dörfer und Gefängnisse im Süden der USA. Hier fand er die traditionelle Musik der Farbigen. Aber der Blues wurde auch bereits vermarket. Der in der Literatur bezeichnete erste Blues stammte von W.C. Handy, nannte sich "St. Louis Blues" und wurde mit einem Orchester aufgenommen. Bessie Smith, Ma Rainy und auch Louis Armstrong gehörten zu den ersten Stars.


Wie es sich für eine Lomax-Collection gehört, glänzt auch Blues in The Mississippi Night mit ausführlichen Infos (auf der Scheibe zu hören in den "Conversation"-Tracks). So wichtig und interessant wie die Stücke selbst, sind die Erklärungen dazu. Denn erst sie machen das prallvolle Album zu einer wahren Fundgrube.



Various (Alan Lomax Collection) - Blues in The Mississippi Night
Featuring: Big Bill Broonzy, Memphis Slim, Sonny Boy Williamson

26 März, 2008

'Accelerate': R.E.M. gratis als Download

Die US-Rockband R.E.M. befindet sich auf den Spuren von Radiohead und Nine Inch Nails. Ähnlich wie sie bieten nun auch R.E.M. ihr neues Album Accelerate kostenlos im Internet an.



Noch bevor das Album offiziell in die realen und virtuellen Läden kommt, kann es von 24. bis 26. März als Online-Stream über das Portal 'iLike' angehört werden. Zwar zeigen sich R.E.M. mit dieser zeitlichen Beschränkung etwas weniger mutig als beispielsweise Radiohead, die ihr jüngstes Werk mehrere Monate online angeboten und den Fans den Preis dabei freigestellt hatten. Nichtsdestotrotz bewegen sich R.E.M. mit dieser Art der Vermarktung in eine Richtung, an der immer mehr Musiker Gefallen finden. Die iLike-Plattform zeigte sich angesichts des User-Ansturms auf das Angebot am Dienstagnachmittag jedoch wenig sattelfest und war vorübergehend nicht erreichbar.


Michael Stipe, Sänger und Kopf von R.E.M., erklärte den Schritt damit, dass man entweder mit der Zeit gehen oder sich zurücklehnen und anderen dabei zusehen kann, wie sie einen überholen. Die Band habe sich dafür entschieden, vorne mit dabei zu bleiben. Neben iLike.com kann auch von der Social-Networking-Seite Facebook auf Accelerate zugegriffen werden. Auf der Plattform ist die Streaming-Applikation integriert, wodurch alle Facebook-Nutzer auch über die Software verfügen können.


Grundsätzlich hat die US-Band mit dem Online-Stream keine bahnbrechende Aktion gestartet. Neu ist aber, dass das Album schon vor dem offiziellen Start im Netz angeboten wird. Während jedoch Radioheads In Rainbows komplett heruntergeladen werden konnte, bleibt Accelerate wiederum ein kurzes Internetvergnügen - außer für technisch begabte Nutzern, die möglicherweise versuchen werden, die Songs online aufzunehmen. Ab Ende des Monats wird Accelerate dann als übliche CD sowie als DVD Edition auf den Markt kommen. Im Netz kann das Album künftig bei iTunes erstanden werden.

21 März, 2008

Portishead - "Machine Gun" (Video)

Neues Video als Vorbote zum dritten Album
Hier anschauen

Was lange währt, wird endlich mal fertig: Portishead haben nach zehn Jahren und einigen Komplikationen ihr drittes Album fertig gestellt. "Machine Gun" ist die erste Single-Auskopplung.
Sie überrascht mit fiesen E-Drum-Salven, einer enorm düsteren Stimmung und einem völlig unspektakulären Video. Das einzig Vertraute am Song ist die unverkennbare Stimme von Beth Gibbons, die einmal mehr ihre ganze Seele in ihren Klagegesang zu legen scheint. Angesichts dieses Brockens scheint deutlich zu werden, warum Portishead so viel Zeit gebraucht haben, um einen Nachfolger für ihre stilbildenden beiden ersten Alben fertig zu stellen.


Portishead - Third

02 März, 2008

Willy Deville & The Mink Deville Band on Tour!

In Berlin: 01.03.2008;
Hamburg: 02.03.2008;
Köln: 26.02.2008;
Bremen: 27.02.2008;
Stuttgart: 07.03.2008;
Hannover: 28.02.2008.

Tickets von € 36.75 bis € 40


Am 27. August 1953 kommt Willy Borsay (später Willy DeVille ) in New York zur Welt. Die musikalischen Helden seiner Jugend sind Bob Dylan und Jimi Hendrix, von deren Einfluss sich Willy nie lösen wollte. 1971 kehrt er nach einem mehrjährigen Aufenthalt in London nach San Francisco zurück. Er formiert dort die Band Lazy Eights. 1974 gründet er die Band Billy De Sade & The Marquis, welche er 1975 umbenennt. Neuer Bandname: Mink DeVille. Gleichzeitig wird aus William Borsay Willy DeVille. 1977 erscheint deren Debut Album in Europa mit dem Titel Cabretta und in den USA mit dem Titel Mink DeVille. Das Album wird vom Rolling Stone Magazin zum "Best Album of Year" gekürt. Der deutsche Musikexpress kommentiert: "Willy ist der Prototyp eines Rock'n'Roll-Menschen. Seine Stimme ist rau, trocken, aufregend und dreckig, und in ihr schwingt die sinnliche Anmache, die uns Hörer zittern lässt".


17 Februar, 2008

R.E.M. - 'Everybody Hurts'


R.E.M. - "Everybody Hurts"


When the day is long and the night, the night is yours alone,
When you're sure you've had enough of this life, well hang on.
Don't let yourself go, everybody cries and everybody hurts sometimes.

Sometimes everything is wrong. Now it's time to sing along.
When your day is night alone, (hold on, hold on)
If you feel like letting go, (hold on)
When you think you've had too much of this life, well hang on.

Everybody hurts. Take comfort in your friends.
Everybody hurts. Don't throw your hand. Oh, no. Don't throw your hand.
If you feel like you're alone, no, no, no, you are not alone

If you're on your own in this life, the days and nights are long,
When you think you've had too much of this life to hang on.

Well, everybody hurts sometimes,
Everybody cries. And everybody hurts sometimes.
And everybody hurts sometimes. So, hold on, hold on.
Hold on, hold on. Hold on, hold on. Hold on, hold on. (repeat & fade)
(Everybody hurts. You are not alone.)





Eine wunderschöne, tief bewegende Ballade. Inzwischen ein richtiger Klassiker, schon oft gecovert (von The Corrs u.a.). Der Text ist glaubwürdig und tröstend. Life hurts sometimes... Wish it didn't...

15 Januar, 2008

'Control' - Eine filmische Biographie über Ian Curtis

Ian Curtis - Control

Ein Film von Anton Corbijn. In der Hauptrolle: Sam Riley.

Szenenbilder hier (stern.de).

Mit seiner Band Joy Division hat Ian Curtis Popgeschichte geschrieben, den Kampf gegen Krankheit und Depressionen aber verloren.
Geboren wurde er am 15. Juli 1956 in Manchester, einem traditionellen Industrieballungszentrum, dessen düstere Arbeiterviertel bereits von Friedrich Engels geschildert wurden. Aus der Stadt im Nordwesten Englands stammen neben Curtis Morrissey (The Smiths), Mark E. Smith (The Fall) und die Brüder Gallagher (Oasis), aber auch Genesis P-Orridge, der Kopf der Industrial-Pioniere Throbbing Gristle.
Ian Curtis wuchs im kleinbürgerlichen Milieu auf, sein Vater war Polizeibeamter. Bereits als Jugendlicher fiel er durch exzentrisches Verhalten auf. Er schnüffelte giftige Substanzen oder stahl wahllos Medikamente von benachbarten Rentnern.
Er träumte vom Popstar-Ruhm und fand Unterstützung bei seiner Jugendliebe Deborah (in Control gespielt von Samantha Morton), die er gleich heiratete. Bald schon erwartete das Paar ein Kind. Zum Familienmenschen machte das Curtis allerdings nicht. Er trieb seine Karriere als Sänger der Band Joy Division voran. Seiner monotonen, dunklen Stimme zum düsteren Indierock folgte bald eine ansehnliche Fangemeinde. Eins von den Groupies, Annik (gespielt von Alexandra Maria Lara), hatte es Curtis besonders angetan. Glücklich war der Sänger trotzdem nicht, denn zu ausgeprägten Selbstzweifeln kam auch noch Epilepsie hinzu. Die warf den Erfolg der durchstartenden Band immer wieder zurück. So warteten Manager und Bandkollegen die meiste Zeit darauf, dass es ihm wieder besser ging. Als der Plattenvertrag und die Tourangebote kamen, verstärkte das Curtis' Hadern mit dem Leben nur noch. Der junge Mann rieb sich auf zwischen Ruhm, Krankheit, Drogen und den gespaltenen Gefühlen zu seiner Frau und der Geliebten. Die meiste Zeit schien Curtis in einer selbstentworfenen Hölle zu schmoren, und da konnte ihm niemand heraushelfen, weder Frauen noch Freunde. Er beging Selbstmord am 18. Mai 1980, mit 23 Jahren.


Starfotograf Anton Corbijn ist mit dem biographischen Film Control nicht nur eine imposante Charakterzeichnung sondern auch eine Geschichtsstunde des Pop gelungen. Sehenswert!

05 Januar, 2008

Krise bei EMI - Hauseigene Künstler verärgert

Das Plattenlabel EMI gehört seit vergangenem August Terra Firma, der Fondsgesellschaft des britischen Investors Guy Hands. Der lieferte eine merkwürdige Begründung dafür, warum er ohne jegliche Vorkenntnisse in der Musikbranche, für EMI gut fünfeinhalb Milliarden Euro hinblätterte. Er suche in krisengeschüttelten Branchen immer nach den schlechtesten Unternehmen.

Was als Scherz gemeint war, stellt sich inzwischen als ungewollt ehrliche Beurteilung der eigenen Erwerbung heraus. Durch immer weiter zurückgehende CD-Verkäufe macht EMI nämlich offenbar so hohe Verluste, dass neue Plattenverträge nur noch in Ausnahmefällen abgeschlossen werden und sogar Entlassungen geplant seien, das berichtet die Financial Times. Bis 2012 sollen so allein beim Marketing umgerechnet 38 Millionen Euro eingespart werden. Zudem will Hands das schleppend laufende Online-Geschäft ausbauen.

Bei dem Konzern stehen Stars wie Coldplay oder Norah Jones unter Vertrag.

Wie schlecht es um die Geschäfte der Musikbranche bestellt ist, machten zuletzt noch einmal die Zahlen aus dem US-Weihnachtsgeschäft deutlich: Der Alben-Verkauf brach im Jahresvergleich um gut ein Fünftel ein. Von der Erntedankfest-Woche (Thanksgiving) um den 22. November bis Heiligabend wurden im wichtigsten Musikmarkt der Welt 83,9 Millionen Alben abgesetzt - ein Minus von 20,3 Prozent, wie das US-Fachblatt Variety berichtete. Bestverkauftes Album des Jahres wurde demnach mit nur 3,5 Millionen Exemplaren die Platte Noel, auf der der Sänger Josh Groban seine Interpretation von Weihnachtsliedern vorträgt.

Radiohead-Sänger Thom Yorke wies unterdessen Berichte zurück, wonach die Vertragsverlängerung an überhöhten finanziellen Forderungen der Band gescheitert seien. Die Band sorgte im Herbst für Schlagzeilen, als sie ihr neues Album im Internet zum Download anbot und die Fans selbst über den Preis entscheiden ließ. Der kommerzielle Effekt des von Medien zunächst als revolutionär gefeierten Vorgehens blieb jedoch umstritten. Offizielle Angaben legte die Band nie vor. Inzwischen ist das Album In Rainbows bei einem anderen Musiklabel auch als gewöhnliche CD erschienen. Branchenexperten fragen sich nun, wie hoch deren Verkäufe noch ausfallen werden, nachdem die Fans das Album - wenn auch in schlechterer Sound-Qualität - herunterladen konnten.

01 Januar, 2008

Ein Gutes Neues Jahr!