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16 Mai, 2020

50 Jahre King Crimson, 50 Jahre Prog. Happy Birthday, Mr. Robert Fripp!

Das in 10 Tagen aufgenommene und am 10. Oktober 1969 veröffentlichte Album In the Court of the Crimson King ist eines der musikalischen Werke, welche die britische Rockmusik definiert haben und eines der feinsten Debütplatten aller Zeiten. 





Nach wie vor überzeugt die organische Entwicklung der fünf Stücke. Alles, was Populäre Musik kennzeichnet, ist auf einzigartige Weise versammelt: Die schwarze Zukunftsvision des Hardrockers "21st Century Schizoid Man", der Übergang zur magischen Stimmung im idyllischen "Talk to the Wind" (ein Stück, das mit naiv und sorglos klingenden Flöten beginnt), das ergreifende, epische "Epitaph" (das in einer riesigen Mellotronwand explodiert), das versponnene und - besser gesagt - zweigeteilte "Moonchild" (mit einer Improvisation, die ziemlich rasch beendet), und der monumentale Schluss, das himmlische und z.T. bombastische "Court of the Crimson King". Alles fügt sich, die Stimme von Greg Lake, die Texte von Peter Sinfield (offizieller Lyriker von King Crimson in jener Zeit), die glanzvolle und tendenziell avantgardistische Musik der Anderen. 

Schlagzeuger Michael Giles, Multiinstrumentalist Ian McDonald und Gitarrist Robert Fripp setzten einen Meilenstein in der Rockgeschichte. Für viele gilt die Veröffentlichung dieses Albums als die echte Geburt des Progrocks





Alles geschah innerhalb 9-10 Monaten. Ein kurzes aber intensives Jahr, das mit der ersten Probe der Band am 13. Januar begann, dann Konzerten im Marquee Club, im Hyde Park zusammen mit den Rolling Stones, anschließend die Aufnahme und das Release der ersten Platte... gefolgt von der Auflösung der Besetzung gleich im Anschluss der ersten USA-Tour!

 Der Meister wird 74! Robert Fripp hier mit seiner Ehefrau, Schauspielerin und Sängerin Toyah Willcox


In the Court of the Crimson King erreichte Platz 5 in den englischen Charts und bekam sehr gute Kritiken. Die Presse feierte die Band teilweise schon als "the next Beatles". Aber während der Tournee, unter anderem mit den Rolling Stones, Iron Butterfly, Fleetwood Mac und Janis Joplin, erreichten die musikalischen Differenzen innerhalb der Gruppe ihren ersten Höhepunkt. Ian McDonald und Michael Giles waren mit der musikalischen Richtung unzufrieden. Fripp bot seinen Kollegen an, die Band zu verlassen, zumal er auch ein Angebot von Yes sowie vom späteren Journey-Drummer Aynsley Dunbar für die Gruppe Blue Whale hatte. Er entschloss sich aber dann doch zum Weitermachen. McDonald und Ian Giles waren also diejenige, die gehen mussten!

Das berühmte ITCOCK-Cover wurde übrigens vom Computer-Programmierer Barry Godber gemalt, der drei Monate nach dem Erscheinen von In the Court of the Crimson King einem Herzinfarkt erlag, mit 24. 




Drummer Bill Bruford nannte Robert Fripp (geboren 16. Mai 1946) einmal "eine Mischung aus Stalin, Mahatma Gandhi und de Sade". Ein guter Teil der langen Bandgeschichte, oder "des Biestes", wie Fripp sein eigentliches Geschöpf nennt, ist geprägt durch den ständigen Austausch von Mitgliedern. Allesamt Musiker, die vor oder nach ihrem Mitwirken bei der Fripps Ensemble mit bekannten Künstlern und Bands (Frank Zappa, Peter Gabriel, Yes, David Bowie und anderen) zusammengearbeitet haben.




Im Laufe ihres 50/51-jährigen Bestehens haben King Crimson immer wieder verschiedene, auch neu aufkommende Musikstile in ihr Musikkonzept eingepasst und sich gewandelt. Ihre Musik zeichnet sich durch eine große dynamische Bandbreite sowie vielfältige rhythmische Modelle aus. 

Das komplette King-Crimson-Material besteht aus 14 Studioalben (LPs), plus 2 EPs, und zusätzlich unzähligen Liveaufnahmen und Compilations. Das ist die Auflistung der Studioplatten:

1969 · In the Court of the Crimson King
1970 · In the Wake of Poseidon
1970 · Lizard
1971 · Islands
1973 · Larks’ Tongues in Aspic
1974 · Starless and Bible Black
1974 · Red
1981 · Discipline
1982 · Beat
1984 · Three of a Perfect Pair
1994 · VROOOM (EP)
1995 · Thrak
2000 · the ConstruKction of Light
2002 · Happy With What You Have To Be Happy With (EP)
2003 · The Power to Believe
2019 . The ReconstruKction of Light

Architekt der progressiven Klänge: Robert Fripp 

  


Fripp mag Jimi Hendrix, aber mehr noch Béla Bartók und Miles Davis...



Happy Birthmark, Robert! Thanks for your gift of music.