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05 Januar, 2008

Krise bei EMI - Hauseigene Künstler verärgert

Das Plattenlabel EMI gehört seit vergangenem August Terra Firma, der Fondsgesellschaft des britischen Investors Guy Hands. Der lieferte eine merkwürdige Begründung dafür, warum er ohne jegliche Vorkenntnisse in der Musikbranche, für EMI gut fünfeinhalb Milliarden Euro hinblätterte. Er suche in krisengeschüttelten Branchen immer nach den schlechtesten Unternehmen.

Was als Scherz gemeint war, stellt sich inzwischen als ungewollt ehrliche Beurteilung der eigenen Erwerbung heraus. Durch immer weiter zurückgehende CD-Verkäufe macht EMI nämlich offenbar so hohe Verluste, dass neue Plattenverträge nur noch in Ausnahmefällen abgeschlossen werden und sogar Entlassungen geplant seien, das berichtet die Financial Times. Bis 2012 sollen so allein beim Marketing umgerechnet 38 Millionen Euro eingespart werden. Zudem will Hands das schleppend laufende Online-Geschäft ausbauen.

Bei dem Konzern stehen Stars wie Coldplay oder Norah Jones unter Vertrag.

Wie schlecht es um die Geschäfte der Musikbranche bestellt ist, machten zuletzt noch einmal die Zahlen aus dem US-Weihnachtsgeschäft deutlich: Der Alben-Verkauf brach im Jahresvergleich um gut ein Fünftel ein. Von der Erntedankfest-Woche (Thanksgiving) um den 22. November bis Heiligabend wurden im wichtigsten Musikmarkt der Welt 83,9 Millionen Alben abgesetzt - ein Minus von 20,3 Prozent, wie das US-Fachblatt Variety berichtete. Bestverkauftes Album des Jahres wurde demnach mit nur 3,5 Millionen Exemplaren die Platte Noel, auf der der Sänger Josh Groban seine Interpretation von Weihnachtsliedern vorträgt.

Radiohead-Sänger Thom Yorke wies unterdessen Berichte zurück, wonach die Vertragsverlängerung an überhöhten finanziellen Forderungen der Band gescheitert seien. Die Band sorgte im Herbst für Schlagzeilen, als sie ihr neues Album im Internet zum Download anbot und die Fans selbst über den Preis entscheiden ließ. Der kommerzielle Effekt des von Medien zunächst als revolutionär gefeierten Vorgehens blieb jedoch umstritten. Offizielle Angaben legte die Band nie vor. Inzwischen ist das Album In Rainbows bei einem anderen Musiklabel auch als gewöhnliche CD erschienen. Branchenexperten fragen sich nun, wie hoch deren Verkäufe noch ausfallen werden, nachdem die Fans das Album - wenn auch in schlechterer Sound-Qualität - herunterladen konnten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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