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27 Mai, 2006

Neues Hirsch-Album rausgekommen!

In Ewigkeit Damen
von Ludwig Hirsch


Ein Hommage an "Berta", "Rebekka", "Adelaide", "Elisabeth", "Marie", "Desireh"... und an die Schizophrenie der Liebe. Dunkelgrau wie je und eh - aber es darf geschmunzelt werden. Typisch Hirsch.

Wie Perlen, so wurde auch diese Platte im Studio aufgenommen.

Ludwig Hirsch - In Ewigkeit Damen



Eine Fanpage für den österreichischen Liedermacher Ludwig Hirsch

14 Mai, 2006

Neil Young - Living With War

Zur Zeit spielen die jungen dynamischen DJs vieler US-Radiosender Neil Young's "Looking For A Leader" rauf und runter - entgegen aller Prognosen über das Verhalten der Medien im Mainstream-Amerika.
Neil Young rocks! Er singt gegen den Irak-Krieg, und seine Meinung über George W. Bush tut er mit deutlichen Worten kund: "Let's Impeach The President" ("Entlasst den Präsidenten") und "Looking For A Leader" ("Auf der Suche nach einem Leader") lassen auch nicht die Spur einer Zweideutigeit zu. Dennoch hat Young nicht einfach ein Alt-68er-Agitprop-Rock-Album gemacht - und genau das ist bei aller textlichen und musikalischen Schlichtheit sein großes Kunststück. "Living With War" langweilt nicht mit Platitüden. Dieser schnörkellose Rock reißt mit, auch wenn der Mann schon 60 Jahre alt ist.



Der alte kanadische Haudegen hat die Zeitläufte schon seit jeher musikalisch begleitet - und dabei häufig seine politische Position geändert: 1970 stellte er sich mit dem Song "Ohio" über eine Studentenrevolte jener Tage gegen die repressive Gewalt der Nixon-Regierung. Den Fall des Eisernen Vorhangs kommentierte er mit mit der Freiheitshymne "Rocking In The Free World". Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 betätigte er sich mit dem Song "Let's Roll" dann als zornigen Patrioten und unterstützte den Krieg gegen den Terror.

Und jetzt sein neues Album Living With War fordert die Bush-Administration heraus - mit verzerrten - overdriven - Gitarren und rabiösen Lyrics.

Schon bei der Präsentation von Greendale sagte der Altbarde:
"Lasst meine Lieder für sich selbst sprechen. Ich habe zu jedem Thema zwei bis drei Meinungen. Mich da festzunageln, wäre, wie wenn man nur eine isolierte Zeile aus einem Song zitieren würde". Und so spielte er in den Greendale-Konzerte das eher unbekannte "War Of Man" über das Schicksal der Tiere im Krieg, eine grossartige Parabel.
Es folgte dann das melancholisch-ruhige Album Prairie Wind. Jetzt aber heisst es wieder bei ihm: Klartext singen mit Garagenrock-Sound gegen die Macht. Neil Young hat Mut. Und das ist durchaus anerkennenswert.
"Let's Impeach The President!"




Neil Young Comes A Time - Homepage (E)

05 Mai, 2006

David Gilmour auf der (Glücks-)Insel

Mit On An Island, seinem dritten Album, ist David Gilmour der bislang größte Erfolg in seiner gesamten Solokarriere gelungen. Der ehemalige Sänger und Gitarrist von den Floyds, der am 6. März 60 geworden ist, eroberte mit dem von der Kritik als spätes Meisterwerk gelobten On An Island auf Anhieb Platz 3 in den deutschen Media Control Album Charts. In seiner Heimat Großbritannien, wo das Album direkt die Goldmarke überschritt, sowie in Italien und Norwegen eroberte es die Spitze der Hit Parade. Gold meldeten auch Polen und Kanada. In den USA ist Gilmour ebenfalls auf dem besten Weg in die Charts: Der Titelsong "On An Island" belegt dort die Nummer 1 in den Rock Charts.


David Jon Gilmour anno damals

Am Freitag, den 10. März gab David Gilmour im Konzerthaus von Dortmund das Auftaktkonzert seiner ausverkauften Europatournee. Der Set bestand aus zwei Teilen: zum einen aus dem kompletten neuen Album, zum anderen aus Pink-Floyd-Klassikern wie "Shine On You Crazy Diamond", "Breathe/Time" und "Echoes". Nach standing ovations verabschiedeten sich Gilmour und seine prominente Begleitband, zu der u.a. Gitarrist Phil Manzanera (Roxy Music) und Keyboarder Richard Wright (Pink Floyd) gehören, mit "Wish You Were Here" und "Comfortably Numb".

Am 18. März gab David Gilmour in der Alten Oper von Frankfurt sein vorerst letztes Konzert in Deutschland: ein echter Triumph! So schrieb die FAZ darüber:

Im einsamen Strahlenkranz singt die Gitarre. Melodieselig winden sich Linien leichthändig in lichte Höhen. David Gilmour gibt schon mit der einleitenden Solonummer "Castellorizon" das Motto des Abends vor: Sehnsucht und Einklang. Als Gitarrist und Stimme der großen Welt-Verträumer Pink Floyd sucht er die Ruhe in reiner Sphärenharmonie. [...] Wie kunstvoll Gilmour inzwischen sein Slide-Spiel kultiviert hat, beweisen nicht nur seine melodischen Schwebungen auf der Akustik-Gitarre. Immer wieder setzt er mit gleitend-glühender Melodik auf der Steel-Gitarre den Stücken Glanzlichter auf. Die alte Kiffer-Hymne "Echoes" vom Meddle-Album des Jahres 1971 und Höhepunkt des Konzertfilms Live in Pompeii offenbart in ihrer komprimierten Konzertversion den ganzen hypnotischen Charme der Pink Floyd-Philosophie: Eine Fülle eingängiger Riffs kulminiert in einem donnernden Crescendo und beruhigt sich in pulsierenden Geräuschflächen. Natürlich durften auch Gassenhauer vom Schlage "Time" oder "Wish You Were Here" im Konzert von "Space David" nicht fehlen. Sein hochmotiviertes Sextett interpretierte sie mit Hingabe und Leidenschaft. Gilmour, in sich ruhend und von statuarischer Präsenz, kann dabei den alten Krachern neue Untertöne entlocken.


Platinum für On An Island

Der Europatournee folgte im April ein ebenfalls umjubelter Tour durch Nordamerika (Toronto, Chicago, Oakland, L.A. ...). Und ab dem 26ten Mai geht's zurück in die alte Heimat (Manchester, Glasgow und 3x London).



Das Album On An Island hat die Fangemeinde gespaltet. Während die einen von einem der besten Pink Floyd Platten aller Zeiten sprechen, mokieren sich andere über das gedrosselte und relaxte Tempo der Songs. Aber Gilmour ist das Ganze wahrscheinlich völlig egal. Der alte Meister muss niemanden mehr etwas beweisen, kann machen, was er will. Und man hört, dass er hier einfach das getan hat, was ihm Spaß macht. Gute, melodische Musik - und die ist so perfekt und stimmig eingespielt, daß es eine wahre Freude ist. Vergessen wir nicht, dass er ganz abgesehen von seiner Arbeit für Pink Floyd auch ein überaus angesehener Gitarrist ist. Nicht umsonst wählte ihn das Magazin Guitarist zum besten Fender-Spieler aller Zeiten, und das noch vor Jimi Hendrix (!).


Neben seiner musikalischen Verdienste macht Gilmour sich auch für die Schwachen und die Benachteiligten stark. 2003 stiftete er den Erlös aus dem Verkauf eines seiner Häuser (knapp sechs Mio Pfund) einer Organisation, die Obdachlosen eine Wohnung verschafft. Kurz darauf erhielt er den Order Of The British Empire und darf sich seitdem "Commander" nennen. Was das Sammeln von Instrumenten betrifft, so ist er sicherlich der glückliste Gitarrenfreak der Welt: David ist derjenige, der die Stratocaster mit der Seriennummer 0001 besitzt...

01 Mai, 2006

Edwin Kimmler

Seit 25 Jahren on the road!

[ Personal Homepage von Edwin Kimmler ]


Eine alte Rezension:
Edwin Kimmler Open-Air.
Wasserburger Inndammfest, 22. August 2004

Selten so ein ausdruckstarkes Konzert gesehen und gehört. Edwin rockte - ja, rockte! - neben einer dieser abstrakten Installationen am Skulpturenweg, während die begeisterten Zuhörer artig auf ihren Bänken saßen und fleißig klatschten.

Vor dem Konzert war die Atmosphäre ein wenig irreal: seltsame Lichtspiele auf den Blättern und im Fluss. Aber mit seiner One-Man-Show (er beherrscht Gitarre, elektrisches Klavier und Mundharmonika, und besitzt eine ausdrucksvolle Stimme), die aus Eigenkompositionen und Cover-Versionen besteht, konnte der Landshuter die Sonne aus ihrem Wolken-Versteck locken. Bald musste man sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass der Fluss der Grüne Inn war und nicht der Mississippi.

Mit seinem Gemisch aus Boogie-Woogie, Rag, Funk, Soul und Blues sorgte der Multiinstrumentalist für große Begeisterung. Ähnlich wie Dr. John verschmelzt er Blues und Ragtime in virtuosen Arrangements. Eine geballte Ladung Musik, Charme und Körpereinsatz. (...)
(peter patti (c) 2004-06)


Aus anderen Rezensionen:

Er spielt mit dem Piano Boogie Quartett (Georg Schroeter, Peter Heger, Ulli Kron, Edwin Kimmler) und man hat den Eindruck, in New Orleans der 20ern zu sein! Aber - unglaublich aber wahr - das Piano Boogie Quartett hat seine Wurzel in Bayern und in Kiel.

Edwin Kimmler begeistert uns mit fetzigem Blues. Wir haben noch nie jemanden erlebt, der mit einer solchen Geschwindigkeit die Tasten seines Keyboards bearbeitet hat... - es war schlichtweg fantastisch !!!

Der Klaviervirtuose aus Landshut spielt und singt "Going Down Slow", "One Bourbon One Scotch & One Beer", "Bourbon Street"... und jedem Lied gibt er einen ziemlich soul-mässigen Touch.

Seine Stimme begeistert nicht nur durch ihren starken Ausdruck, sondern auch durch Vielseitigkeit. Sowohl der Blues als auch die Balladen kommen gut rüber. Nach einem groovy Harmonika-Solo entschuldigt Edwin sich: "Ich bin nicht mehr der Jüngste!", aber nach ein paar bluesigen Gitarrenklänge aus den 20ern Jahren lässt er wieder einen teuflischen Boogie-Woogie vor einem freudigen Publikum erklingen.

Wir hören das Lied "Fever" in einer qualitativ hochwertigen Version und kurz später sogar eine eigenwillige-geniale Intrepretation eines Paganini-Stücks ("Paganini´s Rumba Dance").

It's alright - now slow down

Mit der emotional geladenen Interpretation von "Ain´t no sunshine when she´s gone" offenbarte Kimmler die sensibelste seiner Seiten...



(...)

Homepage des Künstlers: http://www.edwin-kimmler.de