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23 Juli, 2006

Goodbye, 'Crazy Diamond'!

Roger Keith Barrett, wie "Syd" sich wieder nannte, starb im Alter von sechzig Jahren als Mythos. Zwar nahm er bereits vor dreißig Jahren seinen Abschied, doch Gerüchte über ein Comeback hielten sich hartnäckig. Verehrer säumten sein Haus. Die Einbahnstraße in Cambridge wurde zu einem Loch Ness des Rock and Roll...

Er galt als einer der verlorenen Söhne der Rockmusik: Der Mitgründer von Pink Floyd, Syd Barrett, ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Er hatte die zwei Singles und das Album geschrieben, mit denen die britische Popgruppe ihren Durchbruch feierte, war kurz darauf aber von seinen Bandkollegen rausgeschmissen worden. Später erwies sich Barett immer wieder als Muse für Roger Waters und David Gilmour.
Mit nur 21 Jahren erklomm Syd Barrett den Höhepunkt seiner Karriere: Das größtenteils von ihm geschriebene Album The Pipers at the Gate of Dawn ermöglichte 1967 Pink Floyd nicht nur den Durchbruch, sondern wurde auch Bannerträger eines neuen psychedelischen und progressiven Rock-Genres. Syd experimentierte aber nicht nur mit Kunst, sondern auch mit Drogen (insbesonders LSD). Nur ein Jahr später war er so fertig, dass er von seinen ehrgeizigen Bandkollegen gefeuert und durch David Gilmour ersetzt wurde.



Obwohl Syd Barrett jetzt kaum noch Musik schrieb, sollte er noch zwei so grandiose wie zerrissene Solowerke veröffentlichen. Die Alben Madcap Laughs und Barrett entstanden am Rande der Schizophrenie. Eine Karriere wurde nicht mehr daraus. Barrett verließ die Musikmetropole London. Bis zuletzt wohnte er im Haus seiner Mutter in Cambridge. Seit Mitte der Siebziger hat er keinen öffentlichen Auftritt mehr gehabt, gab keine Interviews und selbst Freunde bekamen ihn nicht mehr zu Gesicht.

Auch mit den anderen Band-Mitgliedern hatte der Pink-Floyd-Gründer nur noch wenig Kontakt. Die Gruppe hatte ihm aber schon in den siebziger Jahren zwei der bekanntesten Lieder gewidmet, "Shine On You Crazy Diamond" und "Wish You Were Here".



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