"Wenn Mozart heute lebte, wäre er Rock'n'Roll-Musiker und kein Klassiker. Schon damals war er ein Unterhalter und seinen Zeitgenossen weit voraus."
(Falco, österreichischer Popstar)
Heute vor 250 Jahren wurde Wolfgang Amadeus Mozart geboren. Kein anderer Komponist drang so tief - und gleichzeitig so natürlich entwaffnend - in die menschliche Seele ein. Selbst wer in Mozart keine Unendlichkeit spürt, wird immer noch sagen: "Das ist schön".
Er schrieb so ansprechend wie kein anderer, so viel Eintracht wie bei ihm herrscht selten. An Bach stört den einen die Gelehrsamkeit, den anderen langweilt Beethovens Pathos, aber Mozarts Musik bezaubert durch ihre springlebendige Offenheit, Freundlichkeit und Humanität. Keine Heiterkeit ohne komplexen Unterbau, keine fiese Opernfigur, der die Musik nicht doch Verständnis entgegenbrächte. Und wo sich abgründige Stimmungen auftun, bringt Mozart auch diese wieder in die Balance - alles wird gut...
Unscharf bleibt sein Charakter. Mozarts Schwester Nannerl attestiert ihm - vielleicht aus Eifersucht? -, er sei nie erwachsen geworden. Das Bild vom genialen Kindskopf hat sich festgesetzt, passt es doch so gut zu der federleichten Anmutung, die seine Musik bei oberflächlichem Abhören besitzt. Und es wird scheinbar bestätigt durch die pubertären Fäkalscherze in der Korrespondenz mit der Familie und in den "Bäsle-Briefen", die er noch als 21-Jähriger mit seiner Cousine Anna Thekla wechselte. Dabei sind Fragen nach Mozarts Wesen für seine Musik ganz unerheblich. Ihr lassen sich keine Stimmungen, Schwankungen oder Sorgen ablauschen, Mozart versteckt sich hinter ihrer Liebenswürdigkeit.
War seine Musik "einfach"? Nee. Ein zeitgenössisches Komponistenlexikon schrieb über Mozart, es sei schwierig für ein "ungeübtes Ohr, seinen Werken zu folgen". Die geniale Kunst bestand eben darin, formale Raffinessen in melodiöser Klarheit zu verstecken. Doch Mozart konnte natürlich auch anders - das beste Beispiel dafür ist KV 465, mit dem passenden Titel "Dissonanzenquartett".
Eine Zeile, die er über die Musik im Allgemeinen und über sein Komponieren im Besonderen schrieb, klingt erleuchtend: Es sei an der Zeit, "dass die Musik bald einen Arsch bekommt... denn das ist das notwendigste; einen Kopf hat sie bereits".
"Mozarts Musik ist so rein und schön, dass ich sie als die innere Schönheit des Universums selbst ansehe."
(Albert Einstein, deutscher Physiker)
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Auch Rockpolitrix hat einen Mozart-Favorit: das Klavierkonzert A-Dur, KV 414.
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27 Januar, 2006
Amadè
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