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27 Oktober, 2006

Oasis: Auszeichnung für Lebenswerk

Die britische Band Oasis soll bei der nächsten Verleihung der Brit Awards eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk erhalten. Im kommenden Februar werde der Britpop-Gruppe aus Manchester der Preis verliehen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf den Organisator der Brit Awards, die British Phonographic Industry (BPI).
Oasis sind in den vergangenen Jahren schon mehrfach bei den Brit Awards ausgezeichnet worden, sie erhielten unter anderem Preise als beste britische Gruppe und für das beste Album ((What's The Story) Morning Glory?). Auszeichnungen für ihr Lebenswerk erhielten zuvor schon die Beatles, U2, Tom Jones und Sting. Die Brit Awards werden am 14. Februar 2007 verliehen.


Oasis - The story

1991, Noel Gallagher war gerade als Gitarrentechniker für die Inspiral Carpets mit auf Tour, gründete sein kleiner Bruder Liam mit seinen Schulfreunden Paul "Bonehead" Arthurs (Gitarre), Paul McGuigan (Bass) und Tony McCaroll (Drums) eine Band. Die beiden letzteren hatten vorher schon unter dem Namen "Rain" zusammen gespielt. Als Noel zurück nach Manchester kam, sagte er zu, bei der Band mitzuspielen. Allerdings stieg er nur unter der Bedingung ein, dass niemand außer ihm die Songs schreiben durfte.
Sie waren Fans der Beatles, der Sex Pistols und von The Who Auf einem ihrer Gigs hörte sie Alan McGee, der Chef von Creation Records. Und so bekam die Gruppe, die es zu diesem Zeitpunkt nicht für nötig hielt, weder einen Manager anzustellen, noch Demos zu verschicken, einen Plattenvertrag.
Aus einer der vielen mittellosen Bands in Manchester wurden bald gefeierte Helden der Wiederbelebung des Rock. Ihre erste Single "Supersonic", die mit der Textzeile "I feel supersonic / give me gin and tonic" sehr richtungsweisend für sie ist, kommt am 11. April 1994 in die Läden. Sie kommt dank guter Kritiken in die Charts, Oasis-Gigs werden von Geheimtipps zu angepriesenen Erlebnissen der besonderen Art.
Als am 30. August 1994 das Debütalbum Definitely Maybe erschien wird schnell klar: hier ist etwas Großes auf den Markt gekommen. Es wird mit seinen einfachen, geradlinigen, durchaus melodiösen Songs das am schnellsten verkaufte Debüt aller Zeiten werden, steigt in Großbritannien auf Platz Eins in die Albumcharts ein. Aber hier zeichnete sich schon ab, was die Band in ihrer Geschichte am meisten behindern sollte: Noel und Liam begannen sich zu streiten, gaben zunächst keine Interviews mehr gemeinsam, dann verließ Noel die Band während der Amerika-Tour. Die Medienschlacht begann, die britische Klatschpresse interessierte sich mehr für die alkohol- und drogengetränkten Exzesse der Pöbelbrüder als für deren Musik.
Sie gewannen den Brit Award als bester Newcomer und schon am 2.Oktober 1995 kam ihr zweites Album (What's The Story) Morning Glory? raus. Es sollte das am zweithäufigsten verkaufte Album Großbritanniens werden, es bekam fünfmal Platin. Auch in Amerika schafften es Oasis damit in die Top 10, der internationale Durchbruch war endgültig gelungen. Wieder gab es Streit in der Band, sie füllten die Klatschspalten der Medien und die US-Tour wurde abgebrochen.
Man wollte sich lieber auf ein drittes Album konzentrieren, dass im Gegensatz zu den ersten beiden einige Monate Studioarbeit in Anspruch nahm. Be Here Now wurde am 21. August 1997 veröffentlicht. Wieder wurden die Charts getoppt und Touren wegen Streitigkeiten abgebrochen. Am 2.November 1998 folgte das B-Sides-Album The Masterplan, das unter anderem eine Coverversion des Beatles-Songs "I Am The Walrus" enthielt.
Im Jahr 2000 hatte man sich wieder zusammen gerauft und brachte am 28.Februar den Longplayer Standing On The Shoulder Of Giants raus, auf dem Liam zum ersten Mal einen Song ("Little James") beisteuert. Kurz nachdem das Album in Frankreich fertig eingespielt war verließen Bonehead und Mc Guigan die Band. Sie werden durch "Gem" Colin Murray Archer (Gitarre) und Andrew Piran Bell (Ex-Ride und Hurricane-Bassist) ersetzt. Es kommt zu den üblichen Zicken, Noel verkündet, er werde nur noch bei Gigs auf der britischen Insel dabei sein und verlässt die Band auf Amerika-Tour (ein Deja-vu!). Noch im selben Jahr - am 13. November - erscheint das Live-Album Familiar To Milions. Es wurde im Wembley Stadium bei London aufgenommen und in sechs verschiedenen Formaten veröffentlicht.
Zwei Jahre Ebbe müssen die Fans erdulden, bevor am 1. Juli 2002 Heathen Chemistry in den Läden steht. Und dieses Mal hat Noel bei weitem nicht alle Songs geschrieben: drei stammen aus der Feder seines kleinen Bruders, je einer wurde von Gem und Andy beigesteuert. Angeblich soll es nun auch mal eine zu vollständig zu Ende gespielte Tour geben. Aber eigentlich hört sich Noel an, wie immer: "Keiner braucht uns mehr zu sagen, was wir zu tun haben - wir wissen, was wir tun. Wir haben es immer getan. Wir waren die Kleinsten, wir waren die Größten, wir waren die Besten."
Nach fast drei Jahren Pause erscheint Don't Believe The Truth (Mai 2005). Wieder eine wunderbare Platte, mit Songs (wie z.B. "The Importance Of Being Idle" oder "Part Of The Queue") die schon echte Klassiker sind. Im Punkto Pop-Melodien ist keiner besser als die Gallagher-Brüder - mit Ausnahme vielleicht von Travis und Dakota Suite.
Ihr letztes Album Stop the Clocks (Nov. 2006) konnte nur zum Teil begeistern. Es soll eine Art Anthologie, eine Art "Best Of" sein. Es gibt keine neuen Songs drauf, vermutlich wegen der Streitigkeiten zwischen Band und Plattenfirma (Sony). Doch als Meilenstein-Kollektion (v.a. für neue Fans) geht das durchaus in Ordnung.

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