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23 April, 2007

Bob Dylan - 'Modern Times'

Des Meisters 44. Album ist auch sein bestes seit rund zwei Jahrzehnten. Ein geniales Alterswerk - Robert Zimmerman alias Bob Dylan ist inzwischen auch schon 65. Die Zeiten ändern sich ("I'm wondering where in the world Alicia Keys could be...") aber der Kampf geht weiter. Kritik am Spätkapitalismus im Form von Rockabilly, Swing, Blues und langsamer Walzer. Aber auch schier Lebensweisheit.

"We live and we die, we know not why
But I'll be with you when the deal goes down
",

bemerkt Bob trocken im stoisch vorwärts schleichenden "When The Deal Goes Down". Ein Hoch auf die Vergeblichkeit. Ein Hoch auf Bob Dylan.

Er ist, wie das britische Musikblatt Mojo schrieb, "teils Philosoph, teils Troubadour, teils Provokateur, teils Sozialkritiker und teils Schutzpatron".

Modern Times erhebt nicht den Anspruch, etwas neues zu präsentieren. Vielmehr zeigt der Barde aus Duluth, Minnesota, daß er immer noch (wie seit jeher) jegliche Modeströmung der Musik ignoriert und sein Ding macht. Und das ausgezeichnet.

Der Titel ist programmatisch. Dylan bezieht sich bewusst auf den Charlie Chaplin-Filmklassiker. Der Mensch und Künstler als Opfer des Fortschritts ist für die Folk-Legende längst Realität, wie er auch in einem Interview mit dem Rolling Stone feststellte. "Wir lieben alle Schallplatten, die man mit einem Plattenspieler abspielen kann, doch schauen wir der Realität ins Auge: diese Tage sind vorbei. Man tut das Beste was man kann, man bekämpft die Technologie so weit es möglich ist, aber ich kenne niemanden, der in den letzten 20 Jahren eine Platte gemacht hätte, die gut geklungen hätte", so sein bitteres Resümee.

Fetziges trifft auf windspielende Zwischentöne, Dylans krächzende Stimme wie ein belebtes Reibeisen wie eh und je und diesen modernen Zeiten überstülpt er wie eine neue Botschaft eine bekannte Langsamkeit. Nachdem Love and Theft (die Platte erschien ausgerechnet am 11. September 2001!) in eher düsterer Stimmung daherkam, präsentiert sich Modern Times wieder ein wenig heller, dank auch der gut funktionierenden Bluesband, die durch niemals endendes Touren mit Dylan zusammengeschweisst und perfekt aufeinander eingespielt ist - namentlich Tony Garnier (Bass, Cello), George G. Receli (Drums, Percussion), Stu Kimball und Denny Freeman (beide Gitarre), sowie Donnie Herron (Steel Gitarre, Geige, Violine, Mandoline). Das ganze klingt so wunderbar alt und vertraut und neu zugleich. Chuck Berry und Muddy Waters lassen grüssen ("Rollin’ and Tumblin" oder "Someday Baby"). Dylan steuert selbst Keyboards und Gitarre bei und gibt sich richtig Mühe beim Singen. Und über seine Songwriterqualitäten gibt es nun wirklich nichts mehr zu sagen.



Rockpolitrix' bevorzugtes Stück: "Workingman's Blues #2" (#1 stammte von Merle Haggard).


"Well, they burned my barn, and they stole my horse
I can't save a dime
I got to be careful, I don't want to be forced
Into a life of continual crime
"
(...)
"Some people never worked a day in their life
Don't know what work even means
."






Bob Dylan - "Modern Times"
(Columbia/SonyBMG)

Erscheinungsjahr: 2006



Tracks:

1. Thunder On The Mountain
2. Spirit On The Water
3. Rollin' and Tumblin'
4. When The Deal Goes Down
5. Someday Baby
6. Workingman's Blues #2
7. Beyond The Horizon
8. Nettie Moore
9. The Levee's Gonna Break
10. Ain't Talkin'

01 April, 2007

Francisca Urio: Einfach zu gut für DSDS

Sie ist rausgeflogen... bei dieser Performance!


Der pure Wahnsinn. Francisca ("Franny", "Francis") hat Klasse, Weltklasse sogar, und ist unbestritten mit Abstand die beste. Ihr Ausscheiden klang wie ein Aprilscherz, doch es war keiner. Auf jeden Fall wird sie ihren Weg gehen. Qualität setzt sich immer durch.