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13 Mai, 2025

Zappa-Jubiläum: Sein Album 'Lumpy Gravy'

 Etwas Kurioses und Schönes.
Vielleicht kein absolutes Meisterwerk, aber ein Indikator
für die Kreativität des sizilianisch-amerikanischen
Frank ("Francesco") Zappa

Am 13. Mai 1968 erschien das Album Lumpy Gravy von Frank Zappa bei Verve.
Es gab eine erste Aufnahme für Capitol und eine inoffizielle Veröffentlichung im August 1967, die ein juristisches Durcheinander auslöste. Also: Das Full-Lenght sorgte schon vor seiner offiziellen Veröffentlichung für Gesprächsstoff! Nicht schlecht für ein Album, das von zeitgenössischer, experimenteller und avantgardistischer Musik inspiriert ist. (Inspirationsquelle: John Cage und vor allem natürlich Edgar Varese - "musique concrète".)
Lumpy Gravy wurde gleichzeitig mit We’re Only in It for the Money produziert und Zappa betrachtete es als den zweiten Teil einer konzeptionellen Kontinuität, die später sein letztes Album Civilization Phaze III umfasste.


Zwei epische Suiten von jeweils mehr als 15 Minuten Länge bedecken jede Seite dieser CD und sind in zwölf bzw. zehn Abschnitte unterteilt, was ihrer Entwicklung eine gewisse Reibungslosigkeit verleiht. Zappa verzichtete auf Gitarre und Gesang - zumindest teilweise - und widmete sich stattdessen dem Dirigieren und Arrangieren. 

Klar sind die Einflüsse von Varèse in Frank Zappas Werken: "Die Verwendung von Klangblöcken, das Primat von Klangfarbe gegenüber Tonlage sowie variierende Taktzahlen, all das sind Kennzeichen von Varèses Schaffen" (so der Schriftsteller Barry Miles in Zappa: A Biography, 2005).

Frank Zappa und Edgar(d) Varèse: Meister der schrägen Klänge


Für Lumpy Gravy leitete Frank Vincent Zappa ein Ensemble, das er "Abnuceals Emuukha Electric Symphony Orchestra & Chorus" nannte. Im Laufe der beiden 16-minütigen Stücke hatte er rund sechzig Musiker zur Verfügung, darunter elf Holz- und Blechbläser, sechzehn Streicher, fünf Gitarristen, fünf Bassisten, sieben Schlagzeuger und Perkussionisten sowie rund zwanzig Backgroundsänger. 
Das ambitionierte Werk war das allererste Album des Ausnahmemusikers unter seinem eigenen Namen, wenn wir von den Mothers of Invention einmal absehen. Ein anspruchsvolles Werk, das sich in die lange Reihe der Kuriositäten und/oder Überraschungen einfügt, mit denen uns der Musiker aus Baltimore im Laufe seiner Karriere verwöhnt hat.
 



In einem Interview mit seiner Witwe Gail erklärte diese, dass Zappa in seinem späten Lebensabend jedes Album letztlich nur als Teil derselben Komposition betrachtete und das Ganze ein großes musikalisches Werk darstellte. 
Wie gesagt: Er hielt für seine absoluten Meisterwerke eben Lumpy Gravy, We’re Only In It For The Money (1968 mit den Mothers) und Civilization Phase III, das posthume Album, das 1994 veröffentlicht wurde.

Zum (Wieder-)Entdecken von Lumpy Gravy: am Besten in der von Rykodisc remasterten Version von 1995.



        Tracks

1. Lumpy Gravy Part One (15:48) :
- a. The Way I See It, Barry
- b. Duodenum
- c. Oh No
- d. Bit of Nostalgia
- e. It's from Kansas
- f. Bored Out 90 Over
- g. Almost Chinese
- h. Switching Girls
- i. Oh No Again
- j. At the Gas Station
- k. Another Pickup
- l. I Don't Know If I Can Go Through This Again

2. Lumpy Gravy Part Two (15:51) :
- a. Very Distraughtening
- b. White Ugliness
- c. Amen
- d. Just One More Time
- e. A Vicious Circle
- f. King Kong
- g. Drums Are Too Noisy
- h. Kangaroos
- i. Envelops the Bath Tub
- j. Take Your Clothes Off


    Line up :
Frank Zappa (Komponist, Arrangeur, Dirigent & Produzent)

    Mit:
Dennis Budimir, Al Viola, Tommy Tedesco, Tony Rizzi (Gitarren)
Paul Smith, Michael Lang, Jimmy Haynes, Lincoln Mayorga (Klavier, Cembali, Celesta)
Richard Parissi, Arthur Maebe (Horn)
Jimmy Zito (Trompete)
Kenny Shroyer (Posaune)
John Rotella (andere Blechblasinstrumente, Schlagzeug)
Roy Estrada, Bob West, Chuck Berghofer, Jimmy Bond (Bass)
John Guerin, Frank Capp, Shelly Manne (Schlagzeug)
Victor Feldman, Alan & Jim Estes, Emil Richards (Perkussion)
Abnuceals Emuukha Electric Symphony Orchestra (Streicher, Blechbläser & Chöre)